„Heut ist dein Geburtstag“ – Das Werk9 wird 26

Zarte Künstlerhände können auch hart zupacken
Im Sommer 1994 begannen junge Menschen, unterstützt von enthusiastischen und kulturbegeisterten Pädagog*innen, an der Markgrafenstraße / Ecke Schützenstraße ans Werk zu gehen und eine alte Mehrzweckgaststätte in ihr Kulturhaus zu verwandeln. 65 Tonnen Schutt und 7 Tonnen Stahl wurden von jungen Musiker*innen und Schauspieler*innen bewegt, die sich im Herzen Berlins ihr kreatives Zuhause bastelten. Vom Charme der einstigen DDR-Betonarchitektur ist nichts geblieben.

Wieder ans Tageslicht befördert: die Zeitleiste aus unserem Jubiläumsbändchen zum 10jährigen!

Vom Würfel zum WERK9
Das (Berg)Werk9 wurde über die Jahre zu einer wahren Goldmine ausgebaut, in der nach künstlerischen Nuggets geschürft und ständig neue Stollen gegraben wurden. Dabei war die Bergwerks-Optik nicht von Anfang an geplant. Einige Entwürfe standen zur Wahl:

Schließlich fielen die „Würfel“-Würfel aber Unter-Tage. Our House wurde zum Werk9 und der Würfel ruht in Frieden. 18 Jahre ist das her! Nun ist also auch das WERK offiziell volljährig geworden. 30 Theater-Inszenierungen, hunderte Konzerte und Veranstaltungen haben Würfelkinder und Werk9-Jugendliche auf die Bühne ihres Kulturzentrums gebracht. Nicht zu vergessen die hunderttausend Fahrten-Kilometer, die sie auf Projekt-, Gastspiel- und Jugend-Austausch-Fahrten hinter sich gebracht haben, um danach mit neuen Erfahrungen und spannendem In-Put erneut zurück im Werk ans Werk zu gehen.

So schnell wie die ersten 10 Jahre vergingen auch die nächsten … Werk-Geschichte will be continued!

Klar! Auf Grund der aktuellen Lage fällt die Geburtstagsparty dieses Jahr eher bescheiden aus. Ihr könnt aber gern im heimischen Wohnzimmer oder in der WG-Gemeinschaftsküche auf die vergangenen 26 Jahre anstoßen, ein Geburtstagslied anstimmen, nochmal in Erinnerung an so manchen schönen Moment und unsere 25-Jahr-Feier letztes Jahr schwelgen und kreative Pläne für die Zeit nach Corona schmieden. Wir freuen uns auf neue Stollen, Nuggets und vor allem viele weitere unvergessliche Stunden mit euch!

Frisch gebrüht und heiß serviert: Der WERK9-Podcast geht an den Start

Endlich klingt das unnachahmliche Geräusch der Werk9-Kaffeemaschine wieder durch die Stollen! Unsere Werktätigen (Norbert, Madeleine, Mika, Regina und Anja) sitzen bei ihrer Kaffeepause zwar noch nicht wieder gemeinsam im Konferenzzimmer, sondern schalten sich vom Büro oder heimatlichen Schreibtisch zu.

Aber wie sonst auch, in unserer Kaffeerunde werden vergangene Veranstaltungen und Projekte reflektiert, Pläne gemacht, Ideen entwickelt. Mit dem WERK9-Podcast könnt ihr Live dabei sein.

Wir informieren euch in der Werk9-Kaffeepause über den Stand der Dinge im Haus, kündigen Neuigkeiten brühwarm an und erfreuen uns und euch mit der einen oder anderen Anekdote. Denn ein wenig „Zucker im Kaffee und Zitrone oder Sahne in den Tee“ möchte ja auch sein. Lasst es euch schmecken!

WERK9 vor Ort – schrittweise Öffnung ab 11. Mai

Es ist so weit! Nach Möbelhäusern und Friseuren dürfen ab der kommenden Woche auch Berlins Jugendeinrichtungen unter strengen Vorsichtsmaßnahmen wieder ihre Türen öffnen. Unser Fahrplan für die schrittweise Öffnung:

„Im Rahmen der öffentlich-rechtlichen Leistungsverpflichtung gemäß dem SGB VIII (vgl. § 4 Abs. 3 der SARS-CoV-2-Eindämmungsmaßnahmenverordnung) vom 21. April 2020 [empfiehlt die Senatsverwaltung für Jugend und Familie] ab dem 10.05.2020 die schrittweise Erweiterung der Angebote unter Einhaltung der Hygieneregeln nach § 1 und 2 der Verordnung.“

Für Our House heißt das:

  1. Wir machen wieder Bandproben möglich. Unter Einhaltung der Abstands- und Hygiene-Regeln könnt ihr ab dem 18.05.20 wieder bei uns proben. Die Bandproben werden auf der Bühne stattfinden. Es wird immer nur eine Band (max. 6 Personen) im Haus sein. Aber immerhin! Es geht wieder los.
  2. Theaterproben für unser gegenwärtiges Projekt können in gesplitteten Kleingruppen vorsichtig wieder analog starten. Für Probentermine schreibt Anja.Kaschub@werk9.de.
  3. Für die Musikschule und das Zwergwerk hat sich unter den gegebenen Umständen die Online-Alternative bewährt. Diese Angebote finden bis zu den Sommerferien weiter online statt. Ihr wollt mitmachen? Super! Die Infos findet ihr auf den verlinkten Projektseiten.
  4. Konzerte, Partys und Gruppenreisen können bis auf Weiteres leider (noch) nicht stattfinden. Inwiefern nach den Sommerferien Möglichkeiten und Alternativen geschaffen werden können, hängt von der pandemischen Entwicklung ab und wird zu gegebener Zeit entschieden.
  5. Bald geht unser Werk9-Podcast an den Start! Erste Infos gibt es in Kürze … Vorfreude ist ja schließlich die schönste Freude.

Soweit die aktuelle Lage. Wir halten euch auf dem Laufenden.
Bis demnächst, wieder im WERK9! Bleibt gesund und rücksichtsvoll!

WE(RK) MISS YOU!

Die augenblickliche Weltlage lässt uns alle nicht unberührt. Beinahe täglich wechselt das Bad der Gefühle von „Kein Bock das Radio anzustellen, weil kein Bock auf die Dauerberichterstattung über das eine Thema, das mit ‚C‘ anfängt und mit ‚orona‘ aufhört!“ bis „Nach dem Aufstehen erstmal checken, wie hoch der R0-Faktor doch schon wieder geklettert ist“. Auf der vollen Skale der Emotionen gibt es eine, die bei Vielen heraus sticht:

WIR VERMISSEN – unsere Freunde, die Bandproben, die Konzerte, das gemeinsame Theaterspiel, das Schulterklopfen, die Umarmung, lästige Klausuren, Omas Eierschecke, Bahnfahren ohne Luftanhalten … oder einfach gesagt UNSER stink- NORMALES LEBEN. Und:

WE(RK) MISS YOU!

Geht’s euch auch so? Habt ihr Lust zu sehen, was die anderen so treiben oder selbst ein kleines WERK bei euch zu Hause, das ihr mit uns und anderen teilen wollt? Welche Dinge in eurer Umgebung bewegen euch?
Schickt uns Schnappschüsse aus eurem (neuen) Alltag!
Bilder die zum Schmunzeln, Nachdenken, Stirnrunzeln, Loslachen oder Träne-Verdrücken einladen … wir freuen uns auf eure Momentaufnahmen.

Die Gewinner*innen stehen fest!

Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner*innen und vielen Dank an alle Down-Gelockten für eure Einsendungen !

DATENSCHUTZ – BITTE BEACHTEN: Wir können leider keine Bilder posten, die nicht von euch selbst stammen (an denen ihr also keine Rechte besitzt) oder die Personen zeigen, von denen wir kein Einverständnis zur Veröffentlichung einholen können. Wir weisen euch darüber hinaus darauf hin, dass ihr uns mit der Einsendung euer Einverständnis gebt, dass eure Fotos veröffentlicht und auf unserem datenverarbeitetenden System gespeichert werden dürfen. Dieses Einverständnis könnt ihr jeder Zeit widerrufen. Falls wir euer Foto weiterführend veröffentlichen wollen, z.B. im Rahmen einer Print-Collage oder als Teil unseres gegenwärtigen Theaterprojekts etc. schreiben wir euch im Vorfeld an.

Viel Spaß beim Fotografieren!
Euer Werk9-Team

Wir sind weiter am Werk – jetzt online

Social-Distancing! Als heißer Favorit auf den Rang (Un-)Wort des Jahres 2020 ist diese Devise doch Gebot der Stunde. Doch für uns steht fest: dürfen die jungen Menschen nicht ins Werk9 kommen, dann kommt das Werk eben zu euch nach Hause. Und zwar Online! Unsere Musiklehrer*innen haben schon die ersten Stunden Online-Unterricht gegeben, unser Zwergwerk findet nun wöchentlich als geschlossenes Youtube-Angebot statt und unser aktuelles Theater-Projekt entsteht in Gruppenmeetings bei Zoom.

Ihr habt weitere Ideen, zum Beispiel kennt ihr DIE Online-Plattform für virtuelle Bandproben oder habt Lust, auch mal eine Online-Stunde Schlagzeug-, Bass-, Gitarren- oder Gesangsunterricht zu nehmen? Schreibt uns einfach hier an.

Es ist eine Zeit bislang nicht gekannter Einschränkungen und Ungewissheit. Die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen auf unser individuelles und soziales Leben macht uns allen Sorgen. Wir spüren aber bereits, wie aus der Machtlosigkeit neue Energien und Strategien erwachsen, neue Kreativität, neuer Tatendrang. Teilt eure Ideen mit uns auf Facebook .

Nicht zuletzt wächst in uns auch die Anerkennung und Dankbarkeit für all diejenigen, die unser Land an der Kasse, im Verkehr und natürlich in Krankenhäusern und Pflegeheimen am Laufen halten. DANKE !

Denkt positiv, handelt verantwortlich und vor allem: Bleibt gesund!

Jugendeinrichtungen in Berlin schließen

„Nach Abstimmung mit Frau Reiser und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport ordnet [das Bezirksamt Mitte] die Schließung der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen nach §11 SGB VIII, der Projekte der Jugendsozialarbeit nach §13,1 SGB VIII und der Familienzentren nach §16 SGB VIII ab morgen den 17. März 2020 bis einschließlich Freitag, den 17. April 2020 an.“

Dieser Aufforderung des Bezirksamtes kommt auch das Werk9 nach.
Bis einschließlich 19. April finden im Haus keine Angebote und Veranstaltungen statt.

„Die generelle Absage von Veranstaltungen und die Einstellung aller Angebote bzw. die Schließung von Einrichtungen [der Jugendhilfe/Jugendarbeit] sind ein wichtiger Schritt
zur Bekämpfung der Ausbreitung des COVID-19.“

Wir freuen uns, in Kürze wieder mit euch zu rocken!

– Absage der anstehenden Veranstaltungen –

Auf Grund der gegenwärtigen Corona-Pandemie und der daraus resultierenden Aufforderung Sozialkontakte zu minimieren finden bis einschließlich 19. April keine Veranstaltungen im Werk9 statt. Das ist natürlich schade, aber es ist wichtig, besonnen zu handeln und gefährdete Personen zu schützen. Seid solidarisch, übernehmt Verantwortung und vor allem BLEIBT GESUND!

Das Werk9 Beatroller-Benefiz für Rumäniens vergessene Kinder

Am 06. März luden die Beatroller ins Werk9, um mit ihren Gästen für gute Zwecke zu rocken und zu tanzen. Support in diesem Jahr: die Gymnastic 5. Mit ihrem Rock’n’Roll-Benefiz unterstützten die Beatroller in den vergangenen Jahren u.a. ein Kinderhospiz in St. Petersburg, die Snowland Ranag School in Kathmandu und Ärzte ohne Grenzen in Nigeria. 2020 richteten sich unsere Augen nach Rumänien.

Eröffnet wurde das Programm mit einem sehr persönlichen Bericht von Thomas Schwanke über sein Engagement für „Rumäniens vegessene Kinder“: „Ich kann versuchen zu beschreiben, was da unten läuft, aber begreifen wird man es erst, wenn man es mit eigenen Augen gesehen hat. Was ich bei meinem ersten Besuch erlebte, übertraf meine kühnsten Vorstellungen und stellte sämtliche Werte unseres bequemen Lebens im sicheren Deutschland in Frage. Ich durfte Menschen kennen lernen, die trotz oder vielleicht wegen ihrer Armut so herzlich und gastfreundlich waren, wie ich es noch nie erlebt habe. […] Ich habe in den Straßen von Luna aber auch Menschen gesehen, deren Kraft nicht reichte, ihr Leben selbst in den Griff zu bekommen, die resigniert und alkoholkrank in der Hoffnungslosigkeit endeten. Ich möchte Euch einladen zu einem Ausflug an einen Ort, der sehr an die dritte Welt erinnert und doch mitten in Europa liegt.

Bei allem Engagement, bei aller Zeit, die wir [Annette Kirchner-Schröder, Zahnärztin aus Kaiserslautern und Thomas Schwanke, Augenoptiker aus Berlin] für das Hilfsprojekt-Rumänien investieren, merken wir mehr und mehr, dass wir ohne Eure Hilfe nicht weiterkommen. Um unsere Arbeit sinnvoll fortsetzen zu können, fehlen uns immer wieder die nötigen Mittel. Deswegen wollen wir Euch für unser Projekt begeistern. Wir wollen Euch als Spender an unserer Seite sehen! Sowohl die laufenden und zukünftigen Projekte als auch einzelne Menschen benötigen Eure Unterstützung. Schon eine Handvoll Wechselgeld kann Großes bewegen.“

Nach Thomas‘ eindringlichen Worten eröffneten die „Gymnastic 5“ mit ihrer bunten Mischung aus Jazz, Swing und Blues den musikalischen Teil des Abend. Facettenreich erzählen ihre Kompositionen von den Höhen und Tiefen des Lebens. Tragik und Komik halten sich dabei bittersüß die Waage. Ein toller Support!

Anschließend luden die Beatroller zum Tanz und zur ausgelassenen Live-Darbietung rockiger Evergreens aus den 50er/60er Jahren. Wer bislang noch am Tresen saß, den hielt es nun nicht mehr auf den Sitzen. Eingeladen durch die mit Unterstützung der Stadtteilkasse gedruckten Flyer, waren auch viele Bewohner der Nachbarschaft zum Benefiz-Konzert gekommen und spendeten und rockten gemeinsam mit den Werk9-Jugendlichen für den guten Zweck.

Die Beatroller, das Werk9 und die Helfer*innen des Projekts „Rumäniens vergessene Kinder“ danken allen Gästen und auch den vielen Menschen, die nicht kommen konnten und trotzdem für den guten Zweck gespendet haben. Durch die Unterstützung der Stadtteilkasse konnten die Bühnentechniker*innen und der Wachdienst finanziert werden konnten, die an dem Abend für Licht, Sound und Sicherheit sorgten. Die beteiligten Künstler*innen sowie das Personal freuten sich zudem über die Versorgung mit Getränken und Verpflegung, ebenfalls finanziert mit den freundlich zur Verfügung gestellten Mitteln der Stadtteilkasse.

Es kamen unglaubliche 1520 Euro zusammen. Sie gehen zu 100% an das Projekt.

Einen Monat nach dem Benefiz schauen wir mit einem merkwürdigen Gefühl auf die Veranstaltung zurück. Es war das vorerst letzte Konzert im Werk9. Seit dem 16. März sind die Türen unserer Jugendkultureinrichtung geschlossen. Schon am Benefiz-Abend lagen Hygieneregeln aus und an der Eingangstür wurde zum häufigen Händewaschen aufgerufen. Die Corona-Krise erschüttert die ganze Welt und alle Bereiche des Lebens.
Solidarität und gegenseitige Rücksichtnahme sind ein wichtiges Werkzeug bei der Bewältigung dieser Herausforderung.

„Corona wird eines Tages vorbei sein.
Wer wir aber in dieser Krise füreinander waren, bleibt.“
(Kathrin Weßling. Zeit online)